Am vergangenen Donnerstag, 22. Dezember, erschien eine 20-jährige Fachkraft aus Somalia in Begleitung eines Bekannten, der als Dolmetscher fungierte, bei der Polizeiinspektion Lindau (Bayern) und erkundigte sich, warum die Kriminalpolizei nach ihm gefragt hatte.
Tatsächlich wurde das zugewanderte Potential mit einem Haftbefehl gesucht. Der Somalier wurde sogleich festgenommen und dem Ermittlungsrichter beim Amtsgericht in Kempten vorgeführt. Der 20-jährige Asylforderer ist eines versuchten Sexualdeliktes dringend verdächtig. Die Kriminalpolizei Lindau sieht es als erwiesen an, dass der Somalier Anfang September diesen Jahres versucht hatte, den siebenjährigen Jungen einer Bekannten in deren Wohnung brutal sexuell zu missbrauchen. Die Tat konnte nur durch das mutige Eingreifen der Kindsmutter vereitelt werden.
Bis zur Anzeigeerstattung hatte sich die Fachkraft für sexuellen Missbrauch aus Lindau abgesetzt. Die Staatsanwaltschaft Kempten beantragte daraufhin einen Haftbefehl wegen Fluchtgefahr. Der Sexualstraftäter wurde im Raum Frankfurt/Main vermutet, sein genauer Aufenthaltsort konnte jedoch nicht festgestellt werden. Jetzt kam er einfach so zur Polizei gelaufen und war sich keiner Schuld bewusst, fragte sogar noch, warum man denn nach ihm suche. Der Richter hatte ausnahmsweise wenig Verständnis für die kulturellen Besonderheiten des Somaliers, was den sexuellen Missbrauch Minderjähriger betrifft und bestätigte den Haftbefehl. Gegen die Fachkraft wurde die Untersuchungshaft angeordnet.